1988 Zu Ostern treffen sich 12 junge Weizerlnnen im Bildungshaus Johnsdorf/Stmk zu Meditationstagen. Eine intensive Glaubenserfahrung ist der SPIRITUELLE AUSGANGS-PUNKT der Pfingstvision.
1989 Zu Pfingsten gibt es das erste JUGENDTREFFEN in Weiz. Der Grund dafür ist die Uraufführung eines Musicals über Martin Luther King mit Weizer Jugendlichen. Die Katholische Jugend Steiermark nimmt das zum Anlass, um für 1000 Jugendliche ein Treffen im Franziskus-Steinbruch bei Anger zu organisieren.
Jugendliche formulieren zum ersten Mal ihre VISION VON EINEM NEUEN AUFBRUCH IN DER KIRCHE: „Wir haben einen Traum von einem neuen Aufbruch in unserer Kirche. Wir haben einen Traum von Menschen, die Gott erfahren und Gemeinschaften bilden. Wir haben einen Traum von Christinnen, die das Dunkel in der Welt licht machen und die Botschaft von der Befreiung verwirklichen.”
Das Leitwort hinter dieser Vision heisst: „Je spiritueller, desto solidarischer.“
Dieses Motto begleitet den ganzen weiteren Weg der Pfingstvision.
1990 Als erstes Solidarprojekt wird CHRISTINA LEBT gegründet. Aus einem politischen Arbeitskreis, der sich mit der Situation von behinderten Menschen in Weiz beschäftigt, entsteht im Laufe der Zeit ein Verein zur mobilen Betreuung und Integration von Menschen mit Behinderung. Im Laufe der Zeit wird der Verein zu einer großen, innovativen Sozialeinrichtung für die ganze Region.
Die Solidaritätsgruppe AXÉ bildet sich. Sie unterstützt die Arbeit von P. Günther Zgubic – ehemals Kaplan in Weiz – als Koordinator der Gefängnisseelsorge in Brasilien.
1993 Das Thema des Jugendtreffens heißt „Bau meine Kirche wieder auf! Der Wiener Pastoraltheologe PAUL M. ZULEHNER kommt zum ersten Mal nach Weiz. Er wird zu einem sehr wichtigen Wegbegleiter der Weizer Bewegung. Durch den indischen Pater Iswar Prasad, der von diesem Jahr an jährlich nach Weiz kommt, wird die Spiritualität der Pfingstvision auch von östlich, indisch-christlichen Elementen geprägt.
1994 In Weiz finden die ersten PASTORALSEMINARE für Erwachsene statt. Es geht dabei in erster Linie nicht darum Glaubenswissen zu vermitteln, sondern Glaubenserfahrungen zu ermöglichen. Viele Teilnehmerlnnen dieser Seminare bringen ihre Charismen in die Bewegung ein.
1995 Im Umfeld der Jugendarbeit entstehen mehrere Solidarinitiativen. Jährliche Meditationstage und Fahrten nach Assisi werden zu wichtigen Quellen des spirituellen Aufbruchs.
In den Turbulenzen der österreichischen Kirche, rund um die Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Hermann Groer, wird die „Weizer Pfingstvision“ formuliert. Unter dem Titel „Wir brechen auf“ werden 10 Erneuerungsvorschläge für die Kirche in Österreich gemacht. Kardinal Franz König unterschreibt sie als erster. Zum ersten Mal wird Weiz über die Grenzen der Pfarre hinaus bekannt. Der Titel WEIZER PFINGSTVISION wird von da an auch als Name für die Bewegung verwendet.
1996 Aus den Jugendtreffen wird das WEIZER PFINGSTEREIGNIS mit 12-15 Veranstaltungen im Monat vor Pfingsten. Von Anton Bruckner werden im Laufe der Jahre
alle Symphonien aufgeführt. Es gibt Pfingstsymposien für Führungskräfte. Inhaltlich sind die Veranstaltungen spirituell, solidarisch und kulturell geprägt.
1997 Es bildet sich ein LEITUNGSTEAM für die Weizer Pfingstvision; das sogenannte „Team 7“. Von diesem Team gehen alle weiteren Entwicklungen der Bewegung aus. Die Mitglieder machen jährlich Exerzitien mit SR. ISHPRIYA im Zentrum „Die Quelle” am Wechsel.
Jedes Jahr im Sommer werden Pilgerreisen organisiert; nach Rom, Santiago, Jerusalem, Benares.
1999 FRANZ KARDNAL KÖNIG predigt zu Pfingsten in Weiz. Er sagt: „Einige Zeit vor dem letzten Konzil wurde Papst Johannes XXIII. gefragt, was er sich denn eigentlich vom Konzil erwarte. Seine Antwort war: „Ich erwarte mir ein neues Pfingsten” – und so ähnlich antworte auch ich, wenn ihr mich fragt, warum ich heute nach Weiz gekommen bin: Ich erwarte mir von eurem Weizer Treffen ein neues Pfingsten
Eine Vision ist etwas Lebendiges. Sie entwickelt sich. Die Vision eines Aufbruchs in der Kirche weitet sich zur VISION EINES NEUEN PFINGSTEN. In der christlichen Tradition ist Pfingsten die Erfahrung des Geistes Gottes und die Erfahrung, dass sich Menschen aller Nationen und Traditionen verstehen. Mit der Vision eines neuen Pfingsten sind jetzt alle Menschen gemeint, die offen sind für die Erfahrung Gottes; unabhängig von deren Weltanschauungen und religiösen Bekenntnissen. Dabei geht es darum, dass Menschen im Geist Gottes leben und so einen grundlegenden Wandel der Gesellschaft bewirken können.
2001 Im Zuge einer steirischen Landesausstellung zum Thema “Energie” kann das Projekt SPIRITUELLER WEG umgesetzt werden. Ein moderner Pilgerweg wird von der Stadt Weiz hinauf auf den Weizberg angelegt. Der Weizberg entwickelt sich zu einem spirituellen Zentrum. Persönlichkeiten wie Henri Boulad, Sr. Ishpriya oder P. Iswar Prasad werden zu geistigen Wegbegleiterlnnen der Pfingstvision.
Gleichzeitig werden in der Pfarre Weiz mit großem Einsatz und finanziellen Aufwand sämtliche kirchlichen Gebäude restauriert.
2002 ZEITGENÖSSISCHE KUNST UND GEGENWARTSKULTUR wird zu einem wichtigen Markenzeichen der Weizer Pfingstvision. Das Pfingstfestival „pfingstART” wird gegründet. Kurator Walter Kratner organisiert von da an, jedes Jahr vor Pfingsten, ein Mehrspartenfestival mit Musik, Literatur und Bildender Kunst. Die bekanntesten österreichischen AutorInnen kommen nach Weiz, wie Josef Winkler, Barbara Frischmuth, Ilija Trojanow, Sabine Gruber, Felix Mitterer, Franz Schuh, u.v.a.m.
Im Laufe der Zeit entstehen mehrere Kunstinstallationen im öffentlichen Raum. Walter Kratner errichtet am Weizberg „Porajmos“ – ein Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti, eine Kunstinstallation in der alten Kegelbahn und den „Schwebebalken“ am Platz der Stille.
2005 Aus Anlass des 40. Jahrestages des 2. Vatikanischen Konzils findet im Dezember eine KONZILIARE NACHT statt. Bei dieser Versammlung entsteht die Idee zur Gründung der regional, globalen Basisinitiative Solidarregion Weiz.
Die SOLIDARREGION WEIZ ist überparteilich und überkonfessionell. Ziel ist es, den gerechten Zusammenhalt (Solidarität) der Menschen in der Region Weiz zu stärken: „Wir schaffen Bewusstsein für globale Zusammenhänge und regionale Chancen. Als Mittel dazu unterstützen wir alternative Ideen und konkrete Vorschläge für soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit in unserer Region. Durch unser Handeln tragen wir damit zu einer gerechteren Welt bei. Wir wollen die Wirtschaft stärken, uns für soziale Gerechtigkeit
einsetzen, den eigenen Energiebedarf reduzieren und den eigenen Lebensstil ändern.”
Heute ist die Solidarregion Weiz ein Verein. www.solidarregion.at
2009 Im Sinne der Vision eines neuen Pfingsten und auch unter dem Eindruck der Weltfinanzkrise im Jahr 2008, wird die Initiative WAY of HOPE gegründet.
Diese interreligiöse und überparteiliche Initiative vernetzt spirituell wache Menschen, die sich der globalen Krise bewusst sind und sich für einen grundlegenden Wandel der Gesellschaft engagieren. Ziele sind: Vernetzen von Menschen, die sich der globalen Krise bewusst sind, Vertiefen der persönlichen Spiritualität, Verändern ungerechter Strukturen und soziales Engagement.
Jedes Jahr finden in Weiz Treffen statt, bei denen Expertlnnen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kultur und Religion Ideen und Perspektiven für den dringend notwendigen Wandel unserer Gesellschaft entwickeln. www.wayofhope.info
2011 Das Land Steiermark plant Kürzungen im Sozialbudget. Besonders Menschen mit Schwerstbehinderungen wären davon betroffen. Es wird eine KAMPAGNE gestartet. Protestaktionen werden organisiert; zum Beispiel vor der Burg in Graz. Zusammen mit anderen Protestaktionen in der Steiermark, ist dieses Engagement ein Grund dafür, dass die geplanten Kürzungen wieder zurückgenommen werden. www.christinalebt.at
2013 WAY of HOPE-gemeinnützige GmbH wird gegründet.
2014 Die Bewegung bekommt ein eigenes Zentrum, das HANNES-SCHWARZ-HAUS. Es liegt mitten in der Stadt Weiz und ist ideal geeignet für die Arbeit der Bewegung. Die Tochter des bekannten Künstlers Hannes Schwarz stellt es der Bewegung zur Verfügung.
Nach den inhaltlichen Auseinandersetzungen mit den großen globalen Themen, will man sich jetzt einer großen, globalen Herausforderung stellen und sich konkret engagieren.
WAY OF HOPE – FLÜCHTLINGSHILFE entsteht am Beginn der großen Flüchtlingsbewegung. 9 Wohnungen werden in der Stadt angemietet. 50 Flüchtlinge können so optimal betreut werden. Von Anfang an bemüht man sich um eine gute Integration der Geflüchteten. Über diese Arbeit hinaus, versucht man sich gesellschaftspolitisch in der Flüchtlingsfrage zu engagieren; Bewusstsein zu fördern für einen konstruktiven Umgang mit der Flüchtlingsfrage, Heimat zu geben den Asylwerberlnnen, die in der Grundversorgung sind und Integration zu leben mit den anerkannten Flüchtlingen in der Gesellschaft. www.wayofhope.info
2019 Die Ausstrahlung der Weizbergkirche weit über die Region hinaus, ist mit ein Grund, dass Papst Franziskus diese Kirche zu einer Basilika ernennt. Das ist der Anstoß dafür ein neues Projekt zu starten; das PILGERZENTRUM AM WEIZBERG. IM GEIST VON PAPST FRANZISKUS. Das Grundkonzept dafür kann zu Pfingsten 2019 Papst Franziskus persönlich vorgestellt werden. Es soll dies ein zeitgemäßes, spirituell-solidarisches und interkulturelles Zentrum werden.
2020 Für das Pilgerzentrum gelingt es ein EU-Leaderprojekt zu bekommen. Damit kann eine optimale Infrastruktur für das Zentrum geschaffen werden. Von der Basilika Mariatrost in Graz zur Basilika am Weizberg wird der PPAPST-FRANZISKUS-PILGERWEG angelegt. An 7 Stationen können sich Pilger per Online-Guide von Papst Franziskus inspirieren lassen. Monatlich werden Pilgergottesdienste organisiert, zu denen für die Predigt bekannte Persönlichkeiten eingeladen werden, wie Waltraud Klasnic, Michael Chalupka, August Janisch, Josef Riegler, Franz Küberl u.v.a.m. Die Gottesdienste werden live im Internet übertragen. www.pilgerzentrum.eu
2021 Während der Zeit der Pandemie werden zunehmend SOZIALE MEDIEN genutzt. Schon seit 2008 bedient man sich der Plattform „Facebook“. Dieses Medium ist für Bewerbung, Vernetzung und die Organisation von Kampagnen bestens geeignet. PfingsTalks, per Livestream im Internet übertragen, werden zu einem Schwerpunkt im Pfingstprogramm.
2022: Direkt nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine nimmt WAY of HOPE-Flüchtlingshilfe 60 geflüchtete Frauen und Kinder in Weiz auf. Neue Wohnungen werden gemietet und in aller Kürze eingerichtet.
Immer wieder werden Hilfsgüter gesammelt und direkt in die Ostukraine gebracht.